Wolfgang Krüger hat zur DVM U16 in Verden einen Bericht zur Teilnahme der Segeberger verfasst.
Vom 26. bis 30. Dezember 2009 fanden in Verden an der Aller die diesjährigen Deutschen Vereins-Mannschaftsmeisterschaften U16 statt. Als qualifizierte Jugend-Mannschaft starteten für die Segeberger Schachfreunde Joschka Marx, Julian Schwarzat, Rico Huhnstock, Mirko Neitzel und Inga Marx. Gemeinsam liebäugelten die Fünf mit dem deutschen Meistertitel, erreichten sie doch im Vorjahr einen hervorragenden dritten Platz. Motiviert kämpften sie sich von Runde zu Runde.
Den Segebergern, an Position 3 gesetzt, saß in der ersten Runde die Mannschaft des SV Herzogenrath 1949 gegenüber. Der Kampf entwickelte sich nicht so wie erwartet. Joschka, Brett 1, spielte eine Stellung aufs Brett, die man nicht gerade als spannend bezeichnen konnte, lehnte aus taktischen Gründen (schlechte Stellung an Brett 3) ein Remiseangebot ab und verlor später die Partie. Julian, Brett 2, verpasste im Mittelspiel eine Möglichkeit auf einen Sieg und musste sich mit einem Remise zufrieden geben. Fast zeitgleich endete am 4. Brett Mirkos Partie auch Remise. Beim Zwischenstand von 1:2 hatte Rico eine Stellung, die nichts Gutes erahnen lies! Zu jedem Spiel gehört auch das Glück, und das war auf der Seite der Segeberger. Ricos Gegner überschritt in siegreicher Stellung die Zeit und verlor deshalb die Partie. Trotzdem dies war kein gelungener Start in dieses Turnier wenn man nach den Sternen greifen will.
Gegner in der zweiten Runde war der USG Chemnitz. Joschka, mit reichlich Wut im Bauch, gewann in 16 Zügen seine Partie zum 1:0. Julian versemmelte durch eine Unachtsamkeit seine Eröffnung und nahm nach fünfzehn Zügen das Remiseangebot seiner Gegnerin an. Inga, an Brett 4, hatte eine ausgeglichene Stellung auf dem Brett und nahm das Remiseangebot ihres Gegners an, da am 3. Brett Mirko eine sehr gute Stellung hatte. Damit führte Segeberg 2:1. Leider verspielte Mirko leichtfertig seine Vorteile und verlor die Partie. Endergebnis dieser Begegnung wieder ein 2:2.
Nach diesen misslungenen Auftaktrunden saßen in Runde drei die Schachfreunde Heinsberg von 1974 den Segeberger an den Brettern gegenüber. Überzeugende Leistungen führten an allen vier Brettern zu Siegen und damit zu einem deutlichen 4:0. Die kritische Mannschaftssitzung am Vorabend schien das Team wachgerüttelt zu haben.
In Runde 4 gab es ein Duell mit Königsspringer Hamburg. Mirko, an Brett 4, konnte schon in der Eröffnung deutliche Vorteile herausspielen. Während sich Joschka und Julian routiniert zeigten, spielte Rico an Brett 3 unauffällig. Souverän sammelte Mirko den vollen Punkt zum 1:0 ein, Joschka opferte einen Läufer und gewann seine Partie, Rico einigte sich auf Remise und damit war der Kampf entschieden. Julian sollte etwas für die „Tordifferenz“ tun, schaffte es aber nicht seine gute Stellung zu gewinnen. Durch dieses 3:1 arbeitete sich die Segeberger Mannschaft auf den 4 Platz vor und war erstmalig einer der Anwärter auf den Meistertitel.
Gegen die Schachgesellschaft Bochum von 1931 war es wieder Mirko, der die Mannschaft an Brett 4 mit einer Kurzpartie auf die Siegerstraße brachte. Joschka, Brett 1, und Rico, Brett 3, von dieser Leistung inspiriert, siegten ebenfalls. Lediglich Julian musste nach einigen Ungenauigkeiten in einer remisträchtige Stellung eine Niederlage hinnehmen. Ein 3:1 Sieg brachte den derzeitigen 3.Platz in der Tabelle.
Der Kampf gegen Mühlheim Nord 1931 in der sechsten Runde begann hervorragend. Mirko und Joschka hatten ihre Gegner „im Griff“ und bei Julian und Rico schienen die Partien problemlos. So um den 30 Zug änderte sich das Geschehen. Joschkas Stellung war remislich, dann spielte er sich selbst in eine passive Stellung ohne Gegenspiel, um anschließend die Partie zu verlieren. Julian spielte seine gute Stellung zu drucklos weiter und lief auch noch in ein Dauerschach, dass mit einem Remise endete. Rico holte sich in ausgeglichene Stellung einzügig eine „Null“ ab und Mirko hätte in ein einfach gewonnes Endspiel abwickeln können, suchte aber nach einer „Superlösung“ und erreichte nur ein Remise. Es hätte ein Sieg werden können und wurde leider eine 1:3 Niederlage. Glück ist eben nicht von Dauer!!
Ein Sieg in der siebten Runde gegen den Tabellenführer Sk Bebenhausen hätte den sicheren 3.Platz bedeutet, sogar der Meistertitel wäre mit Hilfe der anderen Mannschaften noch möglich gewesen.
An allen vier Brettern entwickelten sich spannende Partien, der Duft des Sieges lag in der Luft. Leider ereignete sich erneut das „Sechste–Runde-Syndrom“ – stark anfangen und kräftig nachlassen. Joschka begann ausgeglichen, stellte in guter Stellung eine Figur weg und looste ab. Julian hatte einen Mehrbauern bei gewonnener Stellung, konnte dies wieder nicht vergolden und gab sich mit Remise zufrieden. Rico spielte konstant und erreichte ein solides Remise. Mirko rutschte in eine passive Stellung, befreite sich in eine aussichtsreiche Position mit Mehrbauern, geriet in Zeitnot und warf eine einfach gewonnene Stellung weg. Ergebnis 1:3. Es hätte ein Platz auf dem Treppchen werden können, so wurde es ein immer noch guter fünfter Platz.