Die zweite Mannschaft erweist sich in der Bezirksliga A als eine kleine Wundertüte, denn gleich welche Aufstellung sie den Herausfordern des Bezirks entgegenstellt, ob nominell bestens besetzt oder wie heute gegen die zweite Mannschaft aus Mölln recht ersatzgeschwächt, meist ist der Ausgang des Kampfes komplett ungewiss, nicht einmal Tendenzen lassen sich abzeichnen. Die Saison ergab bis hier 3 Kantersiege, einen knappen Sieg und zwei überraschende, leicht unzufrieden stellende Mannschaftsremis, in Mölln lag also vor der heutigen Runde eine gewisse Unklarheit in der Luft.
Überraschende Unklarheit auch bei den Möllnern, wo denn der wichtige Schlüsse für den Materialraum des Vereinsheims geblieben ist, weswegen sich der Kampf verzögerte und die Möllner Mannschaft mit einer kleinen Zeitstrafe bedacht wurden.
Nach gut einer Stunde war dann doch recht schnell klar, wohin sich dieser Mannschaftskampf entwickeln sollte. Alle Segeberger starteten mit sehr viel Schwung in die Partien, es gab tatsächlich nicht eine (!) unangenehme Stellung für die Gäste, während Mölln an Brett 8 schon mit deutlich weniger Material umgehen musste und sich Brett 4 als sehr ausgeglichen mit wenig Chancen auf beiden Seiten abzeichnete. Die ersten zwei Punkte für Segeberg waren dann auch schnell erobert, denn Torsten an 8 gewann klar, Martin an 1 einigte sich in leicht passiver Stellung auf ein Remis und Yannic an 4 musste die Punktteilung schließlich in Kauf nehmen, zuvor hatte er ein Remisangebot abgelehnt, um die kleinen Chancen auf seiner Seite des Brettes zu nutzen, leider dann vergebens. 2 Remis vorne, hinten ein klarer Sieg.
Der klare Bruch im Mannschaftskampf fand in Yannicks Partie an 5 statt. Tönjes, Jan-Luca und Ewgenji standen schon sehr aussichtsreich und an Brett 2 war noch gar nicht so viel passiert. Yannick kam besser aus der Eröffnung, verlor dann ein wenig den Faden, sein Gegenüber wickelte das Geschehen so ab, dass die wichtigen Zentrumsbauern von Yannick plötzlich vom Brett vaporisiert sind, *puff* und weg. Doch dann entging dem Schwarzen ein klarer taktischer Gewinn für Yannick, der wiederum den rettenden Weg aus der Misere gerne folgte. Kabumm, Figur gewonnen, Partie kurz darauf für sich entschieden.
Folglich brachen alle Stellungen bei den Möllnern ein. Nun, eher münzten die Segeberger ihre guten Positionen in Mannschaftspunkte um, sodass Jan-Lucas Gegner sich fügen musste und Tönjes konzentriert zum König-Turm gegen Turm kam, bis sich der Gegner dann erbarmte. Mittlerweile hatte Ewgenji die passive Stellung des Gegners so bearbeitet, dass dort dann auch klare taktische Gewinnchancen zu finden waren und sein Gegenüber musste auch einer Niederlage zustimmen.
An Brett 2 war es Patrick während des gegnerischen Angriffs gelungen, eine Figur zu fangen und nach knapp 3 Stunden war es dann auch vorbei mit dem Mannschaftskampf, als sein Gegner in einen Spieß rannte und aufgab.
Eine Wundertüte, diese zweite Mannschaft aus Segeberg. Mit einer sehr jugendlichen Mannschaft ein überraschend eindeutiges Ergebnis. Was da noch kommen mag.